5 SEO-Tipps für natürlichen Linkaufbau
Als Trainee im Bereich SEO Offsite habe ich ständig mit den Linkprofilen unserer Kunden-Websites zu tun und analysiere sie mehr als nur einmal. Deshalb möchte ich euch heute meine 5 Tipps für einen natürlichen Linkaufbau mit auf den Weg geben, die ich dabei gelernt habe.
Diese 5 Tipps sind allgemein zu verstehen und können von Branche zu Branche variieren. Dennoch können sie euch als gute Richtwerte für eigenständige Suchmaschinenoptimierung (SEO) dienen.
Aber bevor wir anfangen, hier noch eine Info: Die folgenden Durchschnittswerte basieren auf den Analyseergebnissen von 551 unserer Kunden-Domains sowie starke und somit repräsentative Konkurrenz-Domains unterschiedlicher Branchen.
1. Der Linktext alias Ankertext
Unter dem Begriff Linktext versteht man im Bereich der Suchmaschinenoptimierung den Text (auch Keyword), der beim Anklicken auf eine Website verweist. „OMSAG“ wäre z. B. so ein Linktext Bei diesen Verlinkungen von fremden Websites auf die eigene (sogenannte Backlinks) gibt es 4 verschiedene Kategorien von Linktexten:
Brand: Hierunter verstehen wir Linktexte, die sich auf eure Marke, hauseigenen Produkte oder eure Domain beziehen. Apple hätte z. B. den Linktext „iPhone“ als Brand, während ein normaler Mobilfunk-Shop „iPhone“ nicht als Brand verstehen darf, da es nicht das eigene Produkt ist.
Auch Schreibvarianten einer eurer URLs sind Brands, in unserem Fall z. B. „omsag.de“.
Money: Der Begriff „Money“ lässt schon erahnen, worum es sich handelt. Dies sind Linktexte, für die ihr in den Suchergebnissen gelistet werden möchtet, weil sie ein hohes Suchvolumen haben und die Suchenden hier eventuell ein Kaufinteresse zeigen. Ein typisches Beispiel wäre hier „Schuhe kaufen“ oder einfach nur „Schuhe“. Dies gilt natürlich nur, wenn ihr unter der eigenen Domain auch Schuhe verkauft.
Compound: Die Kategorie Compound ist als Mischung aus Brand und Money zu verstehen. Diese wirkt für Google und Co. nicht so monetarisierend, weil euer Brand dabei ist. Bei unserem können wir ruhig den Gegenspieler des iPhones nehmen, um die Hater zu beruhigen. „Samsung Smartphone“ wäre ein Compound, da der Brand „Samsung“ und das Money-Keyword „Smartphone“ enthalten sind.
Sonstiges: Sonstige Linktexte sind die bei Internetnutzern ungeliebten aber oft auftretenden Texte wie „Hier klicken“, „schau mal hier“ oder schlicht „Hier“. Im Grunde aber alles, was nicht in die anderen drei Kategorien passt. Diese Linktexte sind auch als besonders harmlos einzustufen, was den Linkaufbau betrifft. Denn Google achtet darauf, dass die Anzahl der Linktexte zu den durchschnittlichen Werten der Branche passen. Ein Gros an Money-Linktexten wirkt z. B. branchenübergreifend unnatürlich, weil diese beim natürlichen Linkaufbau (der unbewusst durch Internetnutzer geschieht) nicht sehr oft verwendet werden.
Wie also geht es richtig?
Jetzt ist natürlich die Frage: Wie viele Linktexte solltet ihr von welchen Kategorien haben? Dafür habe ich bei den besagten 551 Domains im Schnitt über 90 % der Linktexte klassifiziert und die Durchschnittswerte ermittelt. Die restlichen 10 % verteilten sich auf mehrere Tausend Linktexte, die für diese Analyse nicht ausschlaggebend sind und einfach zu viel Mehrarbeit bedeutet hätten. Heraus kam Folgendes:
Wie ihr seht, sind im Schnitt über die Hälfte aller Linktexte Brands. Diese betrachtet Google auch nicht argwöhnisch, weshalb sie als „harmlos“ gelten und somit in hoher Zahl auftreten können. Compound-Linktexte dagegen sind mit 8 % eher dürftig vertreten. Woran das liegt, ist fraglich. Aber wichtiger ist doch, dass die begehrten Money-Linktexte, die bei der Verbesserung von Suchergebnissen besonders hilfreich sind, mit knapp über 20 % vertreten sind. Das ist schon recht viel. Je nach Branche kann sich das natürlich wieder ändern.
Eine Abweichung von ±5 % ist beim Vergleich der eigenen Domain zu diesen Werten übrigens nicht so tragisch. Die Prozentangaben müssen also nicht penibel eingehalten werden.
2. Die nofollow/follow-Verteilung
Im Jahr 2005 führte Google das nofollow-Attribut ein, das in den HTML-Code einer Verlinkung eingefügt wird, um den überbordenden SPAM zu bekämpfen. Dieses Attribut lässt sich erkennen, wenn folgender Abschnitt im Link-Code vorhanden ist:
<a href=“https://www.test.omsag.de/“ rel=“nofollow„>Linktext</a>
Dieses nofollow-Attribut sorgt dafür, dass der „Linkjuice“ einer Domain nicht an die verlinkte URL abgegeben wird. Dadurch wird SPAM reduziert. Dennoch gehören diese Links zu einem natürlichen Linkprofil dazu, da sie in Foren und Blogs gang und gäbe sind. Und einige SEO-Experten behaupten, dass diese Links zumindest indirekt die Suchergebnisse beeinflussen.
Doch wie viele nofollow-Links sind jetzt natürlich? Unsere Daten zeigen Folgendes:
Ein Anteil von 15 bis 25 % an nofollow-Verlinkungen ist also durchschnittlich in Ordnung. Wie auch bei den Linktexten sind aber letztendlich die branchenüblichen Werte entscheidend, die wir z. B. für unsere Kunden im Bereich Link Management ermitteln.
3. Die Verteilung der Linkarten
Neben dem nofollow-Attribut und den Linktexten gibt es auch vier verschiedene Linkarten:
Textlink: Der Textlink ist die typische Form einer Verlinkung. Hierbei wird ein Text bzw. ein Wort oder eine kurze Passage (Linktext) mit einer Verlinkung auf eine Website versehen. Klickt ihr auf diesen Text, der auf eure Website verweist, kommt ihr also direkt zur eigenen Seite.
Bildlink: Der Bildlink entsteht unter anderem durch Partnerschaften, Bannertausch und Webkataloge. Hier wird ein Bild angezeigt und mit einer Verlinkung zu eurer Website gekoppelt. Klickt ihr dann auf das Bild, werdet ihr zu der verlinkten Seite geleitet.
Weiterleitung: Weiterleitungen sind keine normalen Links, da sie kein Zwischenmedium, wie einen Text oder ein Bild, haben. Hier werdet ihr, wenn ihr auf eine bestimmte URL geht, direkt auf eine andere URL weitergeleitet. Dies kann bei Domain-Umzügen und anderen Situationen praktisch sein.
Frame: Frames dienen dazu, Teile einer Website auf einer anderen Seite wiederzugeben. Dabei kann z. B. ein kompletter Webshop auf einer externen Domain angezeigt werden. Diese Methode ist jedoch nicht mehr gebräuchlich. Jedoch sind diese bei Affiliate-Netzwerken noch im Einsatz.
Das zeigte sich auch bei unserer Analyse, bei der Frames mit einer Verteilung von 0 % abschnitten. Weiterleitungen kamen mit durchschnittlich 5 % auch nur am Rande vor und sollten nicht als Richt-, sondern als Toleranzwert verstanden werden.
Interessant sind hier die durchschnittlichen Verteilungen für Text- und Bildlinks. Demnach könnt ihr ruhig 70 bis 80 % an Textlinks aufbauen und den Rest mit Bildlinks füllen.
4. Das Startseiten-/Unterseitenverhältnis
Auch die Wahl des Linkziels ist beim natürlichen Linkaufbau wichtig. Ob externe Links/Backlinks auf die eigene Startseite oder auf Unterseiten mit Produkten verlinken, kann über ein natürliches Linkprofil entscheiden. Das ist wichtig, weil auch hier ein unausgeglichenes Verhältnis das Ranking negativ beeinflussen kann. Deshalb habe ich diesen Aspekt ebenfalls mal näher betrachtet.
Im Jahr 2010 gab es bereits eine Studie dazu. Diese hat sich sogar auf die Branchen spezialisiert. Die höchsten Anteile an Unterseiten-Verlinkungen hatten die Domain-Arten News (71,64 %) gefolgt von Blogs (55,51 %) und E-Commerce (48,58 %). Die niedrigsten Unterseitenverhältnisse besaßen hingegen Stellenangebote (19,51 %), gefolgt von Dating-Webseiten (25,32 %) und Immobilien-Anzeigen (29,35 %). Für alle untersuchten Branchen zusammen lag die Unterseitenverteilung damals bei 41,25 %.
Schauen wir uns mal an, was sich in den vergangenen fünf Jahren verändert hat, wenn wir die Studienergebnisse mit unseren Analysewerten vergleichen:
2010 waren es im Durchschnitt laut Studie noch ca. 41 % Unterseiten-Verlinkungen. Im Vergleich dazu hat sich nicht viel geändert. Mit aktuell 44 % ist die Abweichung also gering. Ein echtes Wunder in der ständig wandelnden Welt der Suchmaschinenoptimierung.
5. Die Relevanz
Kurze Entwarnung! Jetzt kommen keine weiteren Analysen oder Daten spezifischer SEO-Metriken. Die habe ich bereits verpulvert. Der letzte Tipp ist vielmehr eine kleine Stütze bei der Suche nach potentiellen Linkquellen für eure Seite. Dabei können wir ruhig etwas herumalbern.
Die Relevanz ist ein wichtiger Faktor bei der Suchmaschinenoptimierung, da die Linkquelle zum Thema deiner Seite passen sollte. Hierbei reicht es schon, wenn die Unterseite zu deinem Thema passt. Ideal wäre es natürlich, wenn die komplette Website oder ein großer Bereich davon deine Branche widerspiegelt.