Google reicht vor EU-Kommission Beschwerde gegen Nokia und Microsoft ein
Der Suchmaschinengigant Google reichte bei der EU-Kommission in Brüssel eine Beschwerde gegen Nokia und Microsoft ein, wie das Handelsblatt berichtet. Die Beschwerde stehe dabei in Zusammenhang mit den 2.000 verkauften Nokia-Patenten an den Verwerter MOSAID. Dazu zählen auch Patente, welche zum Grundstock technischer Standards gehören. Diese müssen zu besonderen Konditionen lizenziert werden. Google beschuldigt die beiden Konzerne einer Absprache, welche demnach die mobilen Geräte für die Verbraucher verteuern würde.
Google forderte in einer Stellungnahme Konsequenzen und hofft, dass die eingereichte Beschwerde andere dazu ermutigt, die Praxis zu untersuchen. Microsoft nannte die Beschwerde des Suchmaschinenkonzerns eine „verzweifelte Taktik“, währenddessen Nokia den Vorwurf zurückwies.
Android, mobiles Betriebssystem Googles, ist oft Gegenstand von Patentklagen. Wiederholt warf der Internet-Konzern seinen Konkurrenten irreguläre Patentangriffe auf das am häufigste genutzte mobile Betriebssystem vor. Zusammen mit der Android-Konkurrenzplattform Windows Phone haben Nokia und Microsoft eine Kooperation. Diese hat jedoch einen bislang sehr geringen Anteil am Smartphone-Markt.
Google holt mit der eingereichten Beschwerde zum Gegenschlag aus. Die EU-Kommission prüft gegenwärtig, ob die neue Google Tochter Motorola seine Standard-Patente missbraucht. Die Vorwürfe wurden seitens Apple und Microsoft eingereicht.
Verfasst von: Marc Hartung-Knöfler