Social Media? Alles Unsinn! …Oder etwa doch nicht?

Facebook, Twitter, Google+, Pinterest, Instagram & Co. …. überall soll man dabei sein. Privat und erst recht als Unternehmen. Wer nicht mitmacht, wird bestraft – mit Ignoranz, Isolation und drastischen Umsatzeinbußen. So jedenfalls der allgemeine Tenor. Vielleicht seid ihr also bereits gesprungen, ins kalte Wasser der Social Media und habt das Gros des Werbeetats in „Likes“ und „Plus 1“ angelegt.

Vielleicht gehört ihr aber auch zu jenen, die einfach genervt sind vom vermeintlichen Hype um Social Media und seht nicht ein, hierfür Zeit und Geld zu investieren. Wen interessiert schon das Geschreibsel auf zig Kanälen? Bisher jedenfalls, seid ihr auch gut ohne zurechtgekommen und überhaupt – in eurem Business ist damit sicher kein Blumentopf zu gewinnen. Sicher?

In Facebook und Co. stecken gerade für Unternehmen mehr Möglichkeiten, (potenzielle) Kunden zu erreichen, als man vielleicht meinen mag – denn das wöchentliche Verfassen neuer Beiträge auf der Chronik mag vielleicht das Augenscheinlichste sein, ist aber längst nicht alles. Also lasst euch nicht täuschen, sondern nutzt eure Chancen!

Social Media: Chancen, von denen ihr möglicherweise nie geahnt habt

Die klassischen Pro-Social-Media-Argumente – wie mehr Reichweite, Förderung der Markenbekanntheit, Verbreitung relevanter Inhalte und die Profilierung als menschliches Unternehmen mit direktem Draht zum Verbraucher – kennt ihr wahrscheinlich aus dem Effeff. Aber was bringt euch das ganz konkret, wenn es um Umsatz geht? Eine ganze Menge. Wie das genau aussehen soll? Lest einfach weiter.

Tue Gutes und rede darüber – maßgeschneidertes Marketing für eure Zielgruppe

Dass Facebook (und inzwischen auch viele andere Dienste wie Twitter oder Instagram) Werbeanzeigen anbieten, habt ihr bestimmt schon gehört. Aber könnt ihr auch mit Begriffen wie Custom Audiences oder Retargeting etwas anfangen?

Anders als bei vielen anderen Formaten könnt ihr in Social Media nicht nur einfach eigene Bild-, Video-, oder Textanzeigen schalten. Ihr könnt auch bestimmen, wem diese angezeigt werden. Nämlich den Menschen, die sich für euer Themengebiet interessieren und deren Kaufbereitschaft für eure Produkte und Dienstleistungen demnach besonders hoch ist. Dafür stehen detaillierte Differenzierungsoptionen z. B. nach Alter, Interessen, Wohnort oder Kaufverhalten oder Gerätenutzung bereit, die beliebig kombiniert und angepasst werden können. Zeigen wir das mal an der weltweit beliebtesten Socia-Media-Plattform – Facebook.

Ihr habt die Möglichkeit, anonym zu erfassen, wer über ein soziales Netzwerk auf eure Homepage gelangt ist und welche Aktion der User dort ausgeführt hat (zum Beispiel „Beratung anfordern“). Bei Facebook habt ihr die Option, eine so genannte „Custom Audience“ anzulegen, in der diese Besucher „gesammelt“ werden. Später könnt ihr diese offensichtlichen Interessenten dann mit euren Werbeanzeigen direkt erneut ansprechen und an eure Leistungen bzw. Produkte erinnern.

Über (Facebook)-Anzeigen erfahrt ihr also nicht nur mehr darüber, aus welcher Käuferschaft sich eure Zielgruppe zusammensetzt, sondern auch viel über ihre Interessen, Bedürfnisse und was sie anspricht. So minimiert ihr Streuverluste und spart bares Geld. Denn funktioniert eine Anzeige nicht bzw. wird nicht angeklickt oder angeschaut, müsst ihr dafür i. d. R. (s. Facebook) auch nicht bezahlen.

Schlussendlich bieten Social-Media-Ads die Möglichkeit, eure Werbeanzeigen exakt auf Zielgruppe(n) und individuell festgelegte Werbeziele auszurichten. Ihr erhaltet hierfür maßgerechte KPIs, anhand derer ihr die Performance eurer Kampagnen jederzeit nachvollziehen könnt. Greift diese Erkenntnisse auf und schöpft so euer Optimum aus.

Back to he roots – Potenziale richtig ausschöpfen

Angesichts der Fülle an Möglichkeiten verliert man das Naheliegende schnell mal aus den Augen. Zum Beispiel den eigenen Unternehmensauftritt auf den existierenden Kanälen. Diese wurden vielleicht irgendwann einmal angelegt, im Laufe der Zeit aber nie aktualisiert und somit vernachlässigt. Auf Besucher macht dies keinen guten Eindruck und bedeutet vor allem eine Menge vertane Möglichkeiten.

Nehmt eure Kanäle daher unter die Lupe und geht die folgende Checkliste durch:

  • Sind Impressum und Kontaktinformationen vorhanden?
  • Nutzt ihr vorhandene Beschreibungsfelder, um euer Unternehmen bzw. eure Kernkompetenz und USP (Unique Selling Proposition) herauszustellen und zu sagen, worum es bei euch geht?
  • Sorgt mit einer ansprechenden Gestaltung im Corporate Design für Wiedererkennungswert?
  • Bietet in den Beschreibungstexten weiterführende Links zu Produkten bzw. Dienstleistungen auf eurer Homepage, um Besucher direkt zu interessanten Angeboten weiterzuleiten. Gibt es umgekehrt auch auf eurer Website Buttons, die auf eure Social Media-Kanäle hinweisen?
  • Sind alle Informationen auf eurer Website aktuell?
  • Nutzt ihr Call-to-Actions (CTA) – z. B. im Titelbild bei Facebook (“jetzt einkaufen”) oder in Postings?
  • Stellt ihr generell regelmäßig Content bereit? Denn dort, wo nichts passiert, wird sich auch niemand einbringen und engagieren.

Denn nur, wenn eure Kanäle auch gut gepflegt sind, erfüllen sie ihren Zweck: Besucher zu informieren, neugierig zu machen, für sich zu begeistern und dorthin weiterzuleiten, wo sie zu Kunden werden können: eure Website.

Tipp: Mit offenen Fragen und Aufrufen (CTAs) animiert ihr eure Leser zur Interaktion. Warum ihr das tun solltet? Ganz einfach: Nicht nur für andere Nutzer, sondern zunehmend auch für Suchmaschinen scheinen Inhalte, die häufig geliked, kommentiert oder geteilt werden, wichtig zu sein bzw. an Bedeutung zu gewinnen. Und wie das mit der Relevanz von Inhalten ist, kennen die meisten sicher bereits von der Suchmaschinenoptimierung (SEO).

Networking ist alles oder „gut verknüpft ist halb gewonnen“

Denkt auch an Verknüpfungen – sonst wird ein Homepage-Besucher kaum wissen, dass ihr z. B. auch bei Facebook vertreten seid! Und wenn er dann schon auf eurer Facebook-Unternehmensseite ist – warum nicht direkt auch auf die Videos in eurem YouTube-Kanal hinweisen? Kurzum: Alle Kanäle sollten leicht auffindbar sein – und zwar egal, wo der Besucher ursprünglich auf euch aufmerksam geworden ist.

Übrigens, die meisten Social Media-Kanäle lassen sich über die Einstellungen auch untereinander verknüpfen. Postet ihr z. B. auf Facebook, erscheint der Beitrag dann automatisch auch auf Twitter. Das spart Zeit und ihr könnt verschiedene Kanäle ohne Mehraufwand bedienen. Übertreiben sollte man es damit jedoch nicht. Denn natürlich sollte man auch die Besonderheiten jeder Plattform – z. B. die optimale Länge von Postings, passende Themen und die dort anvisierte Zielgruppe – im Hinterkopf behalten. Oder weshalb sollte ein Besucher euch neben Facebook auch auf Twitter folgen, wenn er überall exakt die gleichen Inhalte bereitgestellt bekommt? Für Veranstaltungshinweise, Gewinnaktionen u. ä. ist dies eine gute Möglichkeit, Informationen breit zu streuen. Schlussendlich sind es aber natürlich die individuellen Beiträge, die einen Kanal für Besucher attraktiv machen.

Statistiken: Unbedingt ab und an reinschauen!

Ob Twitter, Google+ oder Facebook – sie alle bieten Statistiken, über die ihr die Performance eures Kanals analysieren könnt. Schauet hier ruhig mal rein, denn so findet ihr heraus, zu welchen Zeiten eure Beiträge die meisten User erreichen, wie sich eure Fanbasis zusammensetzt oder welche Beiträge bei den Lesern besonders gut ankommen. Diese Einsichten ermöglichen es euch, Kanal und Angebot noch besser auf die Bedürfnisse eurer Zielgruppe zuzuschneiden und die Resultate des Social Media Engagements der User zu verbessern.

Tipp: Wenn ihr wissen wollt, wie viele Besucher von Facebook und Co. auf eure Homepage kommen, nutzt Parameter-URL von Google. Damit könnt ihr Besucherströme in Google Analytics exakt auswerten und zuordnen.

Fazit

Mit einem Schnellschuss ins Blaue, ist in Social Media nichts zu gewinnen. Plant ihr jedoch langfristig und verfolgt eine eindeutige Strategie mit ganz konkreten Zielen, eröffnen sich jede Menge Möglichkeiten. Wie ihr das Ganze konkret angeht und wir ihr eure Chancen optimal nutzt, das folgt im nächsten Artikel.

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