Wie deine Postings die Gunst von Facebook und die der Community gewinnen

Unternehmen kämpfen auf Facebook immer stärker um Reichweite. Und das ist kein Wunder. Wir alle folgen immer mehr Seiten und Personen auf dem Social Network – die Anzahl der potenziell für uns sichtbaren Posts wird dadurch immer größer, ihre Filterung nach Relevanz immer strenger. Da die meisten User Facebook nutzen, um mit ihren Freunden, Kollegen und der Familie in Kontakt zu bleiben, haben persönliche Profile Vorrang. Unternehmen müssen sich da hinten anstellen.

Im Social Media Marketing geht also nicht nur darum, die Aufmerksamkeit der User zu gewinnen, sondern ebenso, die strategische Vorgehensweise von Facebook in Bezug auf seinen Newsfeed-Algorithmus zu verstehen. Nutzt man sie geschickt zu seinen Gunsten aus, steigert man seine Chancen, in der Flut der Postings nicht unterzugehen.

Nutze die Gunst von Facebook im Kampf gegen Spam

Angesichts des enormen Aufkommens und der steigenden Quantität wetteifern nicht nur Unternehmen um ihre User, sondern auch die Plattform selbst muss sich stärker denn je um die Qualität seines Newsfeeds bemühen. 2017 steht daher ganz im Zeichen des Kampfes von Facebook gegen Fakenews, Spam und Clickbaits. Das Unternehmen geht nun mittels weiterentwickeltem Algorithmus strenger gegen Falschmeldungen, Klickköder und substanzslose Meldungen vor.

Im Gegenzug sind Postings mit hochwertigen Inhalten und informativem Mehrwert auf dem Vormarsch. Dabei überlässt Facebook die Auslese nicht dem Zufall, sondern arbeitet im Rahmen des Feed Quality Program direkt mit den Usern an der Optimierung des Newsfeeds und evaluiert zu diesem Zweck ihre Interessen. Auf Basis der Ergebnisse wird prognostiziert, ob Themen, Botschaften, oder Aktionen den Nerv der User treffen.

Da Nachrichten nun stärker als bisher ausgefiltert werden, sinkt die Konkurrenz im Wettbewerb um den Newsfeed. Aus diesem Grund werdet ihr als Unternehmen, wenn ihr mit Kreativität sowie mitreißenden Kampagnen punktet, bessere Bedingungen vorfinden, um von den Usern auch tatsächlich wahrgenommen zu werden.

Nutze die Wirkung bewegter Bilder

Videos und Bewegtbilder sind nicht erst seit Snapchat das Lieblingsformat der Community. Auch bei Facebook stehen sie 2017 hoch im Kurs. Nicht unbedingt liegt dabei in der Kürze die Würze. Das Unternehmen hat seine Rechenmodelle adaptiert, so dass längere Videos nicht mehr automatisch benachteiligt werden, wenn es um die Gunst des Algorithmus geht. Lässt sich eure Message also nicht in ein 10-Sekunden-Video pressen, kein Problem. Gebt ihr die Länge, die sie braucht. Achtet aber darauf, dass das Video bis zur letzten Sekunde nicht an Spannung verliert und die User es komplett bis zum Schluss in Bild und Ton ansehen. Wie wäre es mit 360 Grad Videos? Facebook stellt euch zu diesem Zweck auch gleich die passenden Kameras zur Verfügung.

Nutze die Wirkung deiner Authentizität

Wie bekannt, bietet die Plattform Verifizierungsmöglichkeiten, die die Echtheit eines Profils bescheinigen. Insbesondere der graue Haken im Profil bringt Vorteile für die Sichtbarkeit kleinerer und mittlerer Unternehmen. Notwendig ist lediglich die Registrierung bei Facebook Places, sprich die Hinterlegung der Ortsinformation und der Telefonnummer. Aktuell kündigt  Allfacebook weitere positive Änderungen an, die Unternehmen mit dem grauen Haken in Zukunft erwarten können. Aber auch unabhängig von dieser Entwicklung lohnt sich der Schritt auf jeden Fall und sei es nur, um das Vertrauen vorsichtiger User zu gewinnen.

Nutze die Gunst der Stunde

„Nicht nur der frühe, sondern auch der schnelle Vogel fängt den Wurm“. Das zumindest hat sich Facebook gedacht und seinen Algorithmus so weiterentwickelt, dass nun in Echtzeit bewertet wird, ob Inhalte für eine größere User Gruppe relevant sind. Diese Chance könnt ihr nutzen, indem ihr aufflammende Themen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit starke Interaktion auslösen werden, kurzerhand für Postings aufgreift und originell umsetzt. Mit der richtigen Strategie und einem zuverlässigen Tool für Echtzeitmonitoring müsst ihr es auch nicht mehr dem Zufall überlassen, mitzubekommen, was gerade den Puls der User höher schlagen lässt. Absehbar und im Voraus planbar ist das selbstverständlich bei öffentlichkeitswirksamen Anlässen, wie z. B. Sportevents. Wer also spontan, flott und flexibel agiert, hat gute Chancen, im Newsfeed vorne mit dabei zu sein.

Nutze die Gunst der Minuten

Kennt ihr den Tagesablauf eurer Zielgruppe? Wer sich wirkungsvollen Content einfallen lassen möchte, sollte sich zu allererst einmal fragen, in welchen Situationen er seine potenzielle Zielgruppe erreichen kann. Idealerweise postet ihr dann, wenn sie gerade online ist. Facebook bewertet es positiv, je näher der Zeitpunkt des Postings und der letzte Login des Users beieinander liegen.

Die meisten Facebook-Nutzer sind in freien Momenten in ihrem Newsfeed unterwegs. Also dann, wenn sie zum Beispiel auf einen Bus warten, auf dem Weg zur Arbeit sind, gerade ein paar Minuten im Büro übrig haben oder Zuhause nebenher Fernsehen schauen. Ihr erreicht eure Zielgruppe also in Momenten der Langeweile. Das ist eine wichtige Information, denn was in solchen Momenten sicherlich niemals funktionieren wird, ist  spannungsloser Content. Außerdem dürfen die Beiträge nicht zu komplex sein – sie müssen den Usern während des Scrollens ins Auge fallen und sie zum Stoppen veranlassen. Es braucht dafür einen richtigen Eye-Catcher, der beim Screenen der Inhalte im Feed sofort ins Auge sticht, in wenigen Sekunden verstanden wird, zum Klicken motiviert und fesselt. Was das in eurem Fall konkret ist, könnt ihr allerdings nur durch Ausprobieren feststellen.

Nutze die Kraft der Community

Wer im Newsfeed herausragen möchte, muss Ideen generieren, experimentierfreudig sein und Neues wagen. Das verursacht Aufwand und verschlingt Ressourcen. Dabei sollte man jedoch einen wesentlichen Faktor niemals aus den Augen verlieren: die Community selbst.

Reichweite auf Facebook – vor allem organische – funktioniert nur dann, wenn die Community rund um die eigene Facebook Page aktiv gepflegt wird. Wer nicht auf Kommentare, Fragen oder Nachrichten antwortet, wird von den Usern nicht positiv wahrgenommen. Wer seine Fans nicht beachtet, wird von diesen künftig ebenfalls ignoriert, was dazu führt, dass die Inhalte von Facebook als weniger relevant bewertet werden. Und das führt wiederum zu einer geringeren organischen Reichweite. So manövriert ihr euch schnell in eine Spirale, die jedenfalls ins Facebook Nirvana führt. Manche Profile zeigen zudem an, wie schnell auf einer Seite Messenger-Direktnachrichten beantwortet werden, soweit dies ein bestimmtes Mindestlevel erreicht. So erkennen User auf den ersten Blick, dass es Sinn für sie macht, über die Plattform mit euch in den Kontakt zu treten.

Je intensiver ihr den Kontakt daher mit euren Fans pflegt und Interaktion stattfindet, desto wichtiger bewertet Facebook die Beziehung, wodurch sich eure Chance, im Newsfeed aufzuscheinen, erhöht. Dabei ist Community Management kein Meisterwerk und mit dem richtigen Social Media Management Tool kann man sich hier sogar einiges an Zeit sparen. So stellt ihr sicher, dass eingehende Anfragen automatisch immer bei demjenigen Kollegen im Team landen, der am besten darauf antworten kann, ohne aufwändiges Nachfragen.

Nutze die Macht des Geldes

Sollte die Reichweite trotz relevanten, einfach zu erfassenden, kreativen Beiträgen und nachhaltigem Community Management nicht genügen, bleibt euch immer noch der tiefe Griff in die Tasche. Die Wirkung von Facebook-Anzeigen sollte man nicht unterschätzen. Sie sorgen zwar vorerst nur für bezahlte Reichweite, die aber wiederum zu mehr organischer Reichweite führen kann, wenn das Targeting, also die eingestellte Zielgruppe, stimmt. Konkrete Infos und hilfreiche Tipps, wie sich die Investition in die Plattform wirklich lohnt, findet ihr in diesem Artikel.

 

Es sind also eine Reihe von Faktoren, die dafür sorgen, ob Beiträge im Newsfeed tatsächlich erscheinen und wahrgenommen werden. Beachtet ihr sie alle, habt ihr gute Chancen, eine hohe Reichweite zu erzielen und erzeugt nebenbei noch ein positives Bild von euch.

Idealerweise solltet ihr als Unternehmen eure Zielgruppe aber ohnehin besser im Gespür haben, als jedes mathematische Modell hinter dem Facebook-Algorithmus.

Über die Autorin Sarah Thurow:

Die Juristin hat graue Kanzleiräumlichkeiten gegen bunte Marketingvielfalt im online Kosmos eingetauscht und surft nun für SocialHub durch das World Wide Web, anstatt sich für Klienten vor Gericht zu streiten. Am liebsten dort, wo das Thermometer gerade 25 Grad übersteigt.

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