Google Shopping ab sofort kostenlos – alles was Sie wissen müssen

Im April dieses Jahres schon erfolgreich in den USA eingeführt, hat sich die Neuerung Ende Oktober 2020 auch auf andere Länder – unter anderem Deutschland – ausgeweitet: kostenlose Google Shopping-Inhalte. Dies betrifft die neu eingeführten organischen Produkteinträge, die nun zusätzlich zu den bezahlten Ads in den Google Shopping-Ergebnissen angezeigt werden. Was steckt genau hinter dieser Idee? Können Händler Ihre Reichweite mit der Google Ads-Alternative erhöhen? Und wie wichtig ist dabei der Google Shopping-Feed?

In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen schnellen Überblick über die Änderungen und erklären, wie Sie den neuen Service von Google Shopping kostenlos nutzen können.

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    Was genau hat sich geändert?

    Bei den alten Online-Marketing-Hasen dürfte der neue Aufbau der Google Shopping-Plattform Erinnerungen wecken. Bereits im Jahr 2002 wurde eine kostenlose Suchmaschine für Produkte eingeführt – damals noch unter dem Namen „Froogle“. Erst 2012, also zehn Jahre später, wurde Google Shopping kostenpflichtig. Doch das Motto „Back to the Roots“ wird hier von Google ganz klar nicht verfolgt, da klassische Google Anzeigen bestehen bleiben und sich Google langfristig mehr Marktanteil durch diese Strategieänderung verspricht.

    Bislang konnten Onlinehändler Google Shopping über kostenpflichtige Ads als Absatzkanal nutzen. Nun ist eine neue kostenfreie Möglichkeit in Form von organischen Listeneinträgen im Google Shopping-Tab hinzugekommen. Diese sind ähnlich zu optimieren wie bei der normalen Websuche und nach Relevanz geordnet. Bezahlte Ads erscheinen dabei weiterhin ganz oben (in erster Reihe) und unten in den vorgesehenen Anzeigenflächen. Die Platzierung der Anzeigen wird hier weiterhin in Form von CPC-Versteigerungen entschieden. Unter einer Trennlinie folgt die kostenlose Ergebnis-Ausspielung.

    Abbildung 1: Neue Google Shopping Ansicht mit organischen Produkteinträgen (Screenshot)
    Abbildung 1: Neue Google Shopping Ansicht mit organischen Produkteinträgen (Screenshot)

    Wie können auch Sie die neue Google Ads-Alternative nutzen?

    Ist Google Shopping für Sie bisher Neuland? Dann gilt es, zunächst ein „Google Merchant Center“-Konto einzurichten und zu optimieren. Hier werden, wie bei kostenpflichtigen Anzeigen, alle Produktinformationen hochgeladen. Dazu müssen Sie zunächst einen Shopping Feed erstellen und Ihre Produktdaten exportieren – d. h. Sie hinterlegen alle Produkte, die Sie online bewerben möchten. Die eigene Website muss hierfür verifiziert werden und die geltenden Richtlinien für die Nutzung von Google Plattformen eingehalten werden. Die Datenanforderungen für den Produktfeed und die Eignungsvoraussetzungen zum Bewerben der Produkte in kostenlosen Einträgen finden Sie im Hilfecenter von Google.

    Google Merchant Center
    Abbildung 2: Google Merchant Center - Teilnahme Google-Plattformen (Screenshot)

    Betreiben Sie bereits Google Shopping und haben Ihren Produktdatenfeed an das Google Merchant Center angebunden, genügt zunächst die Teilnahme am Programm „Google-Plattformen“. Doch auch für Sie gilt: Werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihren Produktfeed. Denn um eine gute Platzierung im Ranking zu erzielen, wird die Datenqualität wichtiger denn je. Dem zugrunde liegt das Ziel, Produktinformationen so bereitzustellen, dass ein möglichst idealer Match zwischen Suchanfrage und Produkt entsteht. Auch dürfte jedem das Phänomen bekannt sein, dass bei kostenpflichtigen Werbemaßnahmen die Konkurrenz noch überschaubar ist. Ist plötzlich etwas kostenlos, wird es schnell voll.

    Um ganz vorne mitzuspielen, sind vor allem folgende Faktoren entscheidend:

    • Datenqualität
    • Optimierungsgrad und Aktualität
    • konkurrenzfähige Produktpreise
    • Lieferzeit und Verfügbarkeit.

    Spielen Sie jetzt mit dem Gedanken Ihre bezahlten Google Ads abzuschalten und alternativ lieber nur noch auf das kostenlose Google Shopping zu setzen? Seien Sie vorsichtig! Denn das kann zu erheblichen Umsatzrückgängen führen. Sehen Sie das organische Google Shopping lieber als sinnvolle Ergänzung zu bezahlten Ads und als Möglichkeit, einen neuen Umsatzkanal zu erschließen.

    Tipps für eine gute Platzierung und mehr Erfolg bei der Nutzung der kostenlosen Shopping-Plattform

    Um die Leistung der kostenlosen Einträge im Shopping-Tab zu verbessern, verwenden Sie die folgenden Tipps zur Optimierung Ihrer Produktinformationen und Website:

    1.- Google Shopping-Feed optimieren

    Wie bereits erwähnt ist ein hochwertiger Google Shopping-Feed die erste Voraussetzung und der wichtigste Optimierungshebel für erfolgreiche Google Shopping-Kampagnen. Die darin enthaltenden Daten bekommen die Nutzer zu sehen und sind letztendlich für den Kauf ausschlaggebend. Je besser die Datengrundlage – also je sauberer der Produktdatenfeed sowie das Markup für strukturierte Daten auf der Website –, desto besser! Dazu ist auch manuelle Arbeit erforderlich und der Onlineshop muss gut aufgestellt sein.

    Von besonderer Wichtigkeit ist dabei auch die Angabe der sogenannten Stock Keeping Unit (SKU), die ähnlich wie eine Artikelnummer die Identifikation des Bestands bzw. des Produkts verwirklicht und die Produkte eines Onlineshops mit anderen Anbietern vergleichbar macht.

    2.- Welche SEO-Maßnahmen haben Einfluss auf den Erfolg?

    Allgemeine SEO-Kriterien sind ein weiterer wichtiger Schlüssel zur Optimierung. Jedes Produkt, welches in den Google Shopping-Feed aufgenommen wird, sollte – auf Basis einer Suchbegriffsanalyse – in den folgenden Punkten optimiert werden:

    • Ein individueller Produkttext ist eine wichtige Anlaufstelle für den Algorithmus, um das Produkt der Suchanfrage richtig zuordnen zu können. Dieser sollte die wichtigsten Suchbegriffe sowie Produktmerkmale beinhalten und zielgenau auf die Bedürfnisse der User eingehen.
    • Ein individueller Meta Title gibt dem Google Algorithmus ,,Futter’’, um die eigenen Produkte mit der Suchanfrage des Nutzers zu matchen. So sollte der Meta Title ebenfalls auf die wirkungsvollsten Suchbegriffe ausgerichtet sein, die sich aus der Suchbegriffsanalyse ergeben.
    • Eine Individuelle Meta Description umreißt das Thema möglichst prägnant sowie ansprechend und schließt ebenfalls die wichtigsten Suchbegriffe mit ein.

    Darüber hinaus gibt es noch weitere Anforderungen an die Produktseite, die erfüllt werden müssen, damit eine gute Platzierung in den organischen Produktlisten erreicht werden kann:

    • Produktbilder: Gute Produktbilder sind das A und O. Ihre Produktbilder sollten eine hohe Auflösung aufweisen, den Artikel optimal darstellen und den Richtlinien von Google entsprechen.
    • Mobilfähige Darstellung: Die Anzahl mobiler Zugriffe wächst stetig weiter und demnach sollten Ihre Zielseiten nach den Bedürfnissen von mobil Suchenden optimiert werden.
    • PageSpeed: Auch in Sachen Seitenladezeit darf Ihr Shop keine Probleme aufweisen. Je schneller Ihre Website ist, desto besser ist die Nutzererfahrung und desto höher ist auch die Crawling-Frequenz.

    3.- Priorisierung: Bei welchen Produkten lohnt sich der Einstieg ins organische Google Shopping?

    Bestimmt werden Sie sich fragen, welche Produkte die beste Aussicht auf mehr Umsatz haben und wo sich ein Einstieg in das organische Google Shopping lohnt. Auf Basis aktueller Anzeigen in Google Shopping können wir mithilfe einer Berechnungsmethode die Produkte mit den besten Erfolgsaussichten klassifizieren. Entscheidende Erfolgskennzahlen wie Rentabilität und Preisvergleichswert werden dabei berücksichtigt. Gerne unterstützen wir Sie als erfahrene SEA-Agentur dabei, die Produkte mit dem besten Umsatzpotenzial zu ermitteln und eine durchdachte Kampagnenstruktur aufzusetzen.

    Darum zahlt sich Google Shopping auch für Sie aus – vor allem mit der kostenlosen Möglichkeit:

    Google Shopping lohnt sich grundsätzlich für alle Onlinehändler und alle Produktsparten gemäß der Google Richtline (davon ausgenommen sind z. B. geschlossene B2B Onlineshops). Die neue Möglichkeit, Google Shopping kostenlos zu nutzen, hilft fast allen Unternehmen dabei, mehr Kundschaft und mehr Umsatz zu generieren. Die Umstellung – genau zu Beginn des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts – dürfte also für viele Interessensgruppen positive Effekte haben:

    • Für Werbetreibende: Paid Ads können um weitere kostenlose Produktplatzierungen ergänzt werden. Dadurch lässt sich die eigene Reichweite signifikant erhöhen.
    • Für Neueinsteiger: Auch ohne großes Marketingbudget können Händler ihre Produkte einer großen Masse anbieten – insbesondere für kleine und lokale Händler eine attraktive Möglichkeit.
    • Für Konsumenten: Es stehen mehr Produkte von unterschiedlichen Händlern zur Verfügung und somit gibt es mehr Auswahl- und Vergleichsmöglichkeiten.

    Was steckt hinter dem Wandel von Google Shopping?

    Scheinbar möchte Google im Kontext der aktuellen Corona-Pandemie mit dieser Maßnahme kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, mit „großen Playern“ zu konkurrieren und den Einzelhandel stärken. Tatsächlich könnte dabei aber noch viel mehr dahinterstecken: In den vergangenen Jahren hat Google mehr und mehr seine marktbeherrschende Stellung bei E-Commerce-Suchanfragen an Amazon verloren. Inzwischen werden über 50% der produktbezogenen Suchanfragen direkt bei Amazon getätigt und nicht mehr bei Google. Auch andere Online-Marktplätze wie eBay und Zalando gewinnen immer mehr an Marktmacht. Das lässt vermuten, dass die Google Shopping-Umstellung schon länger geplant war und der Covid-19-Ausbruch diese Pläne nur noch schneller vorangetrieben hat. Mit der erhöhten Anzahl an Produkten in den organischen Produktlisten steigt die Attraktivität von Google Shopping für Kunden wieder an. Somit möchte Google vermutlich nicht nur die kleinen Händler unterstützen, sondern insbesondere auch Marktanteile im transaktionalen Bereich zurückgewinnen.

    In den USA ist das organische Google Shopping schon seit April umgesetzt. Der Google-Chef Matt Brittin zog bereits eine positive Zwischenbilanz: „Händler, die im Shopping Tab vertreten waren, konnten doppelt so viele Ansichten ihrer Produkte verzeichnen. Die Klicks legten um 50 Prozent zu.“

    Erste Erfahrungen aus unseren Kundenprojekten zeigen ebenfalls, dass die Ergebnisse organischer Google Shopping-Einträge deutlich höher liegen, gegenüber klassischen Google Shopping Ads bzw. Smart Shopping-Kampagnen. In einigen Fällen war die Conversion Rate sogar doppelt so hoch.

    Fazit

    Für alle Händler heißt es jetzt: Chancen nutzen, um zusätzlich Traffic und Umsätze zu generieren! Vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die aus Budget- oder Margengründen bislang auf die Schaltung von Shopping Ads verzichtet haben, können zukünftig vom kostenlosen Google Shopping profitieren. Für die erfahrenen Händler ist das organische Google Shopping eine sinnvolle Ergänzung zu bezahlten Shopping Ads, jedoch kein Ersatz.

    Wenn Sie sich bisher noch nie mit dem Thema Shopping-Feed-Optimierung auseinandergesetzt haben, dann sollten Sie spätestens jetzt damit anfangen. Gerne helfen wir Ihnen dabei, Ihre Ausgangsposition für das organische Listing zu verbessern und das komplette Werbepotenzial von Google Shopping vollumfänglich zu nutzen. Wir sind zertifizierter Google-Premier-Partner und haben als Google Shopping-Agentur langjährige Erfahrung beim Umgang mit dem Google Merchant Center und der Optimierung von Produkt-Landingpages.

    Weihnachtsshopping - Corona