10 SEO-Trends für das Jahr 2012

Das Jahr 2011 war von vielen Aufs und Abs durchzogen und auch der SEO-Bereich hat viele Veränderungen durchlaufen. Beispielsweise waren da zum Einen das „Freshness“-Update, mit dem Google die Aktualität von Suchergebnissen weiter erhöhen wollte. Auf der anderen Seite versuchte Google mit dem „Panda“-Update, die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern. Ebenso haben soziale Netzwerke und Dienste wie Twitter einen entscheidenden Einfluss auf die Suchergebnisse der großen Suchmaschinen genommen. Und 2012 wird es wohl ähnlich ereignisreich werden.

Daher präsentieren wir Dir hier zehn SEO-Trends, in deren Richtung sich SEO aus unserer Sicht voraussichtlich bewegen wird.

1. Social SEO
Wie schon im vergangen Jahr werden Aktionen in sozialen Netzwerken und Diensten einen bedeutenden Einfluss auf die Suche haben. Es werden, insbesondere bei Personen, die ein Google+-Konto nutzen und in dieses eingeloggt sind, mehr Snippets auf den Suchergebnisseiten aus dem sozialen Netzwerk von Google angezeigt. Bereits jetzt beeinflussen die Empfehlungen aus den Netzwerken die personalisierten Ergebnisse, ähnlich wie Links schon immer Auswirkung auf das Ranking hatten. Die soziale Komponente wird aber 2012 sehr wahrscheinlich immer stärker direkten Einfluss auf unsere Suchergebnisse nehmen. Damit wird die Bewertung von Webseiten noch organischer und natürlicher, wo bislang ein eher künstlicher Algorithmus versuchte, Natürlichkeit zu simulieren.

2. Personalisierung
2012 wird durch weitere Verbesserungen am Google-Algorithmus verschiedenen Faktoren bezüglich des Nutzers größere Bedeutung beigemessen. Die Ergebnisse werden noch passender auf den einzelnen Benutzer eingestellt – vorausgesetzt dieser ist im Google-Netzwerk eingeloggt. So werden es praktisch maßgeschneiderte Ergebnisse. Unter anderem werden Zeit und Ort der Suchanfrage, soziale Verknüpfungen, Freunde, das Gerät, mittels dessen gesucht wird und das bisherige Suchverhalten eine wichtigere Rolle spielen als zuvor. Es gilt also, seinen Inhalt noch spezifischer an seine Keywords anzupassen und mit deutlichem Mehrwert zu versehen, damit der Nutzer auch genau das Ergebnis erhält, das er sucht. Schlussendlich kommt das beiden Seiten zugute.

3. Virales Marketing
Zudem wird es dementsprechend im aktuellen Jahr noch wichtiger werden, sich sozial zu betätigen, also mit den Nutzern über soziale Netzwerke in direkten und persönlichen Kontakt zu treten. Dabei ist es wichtig, nicht mehr nur einfach eine Art Newsletter zu machen und zu hoffen, dass Leute ihn abonnieren. Wichtig wird sein, mit den Nutzern und Kunden persönlich zu kommunizieren und auf Fragen und Anregungen einzugehen. Nur wer weiß, was seine Kunden wollen, kann ihnen auch die passenden Produkte und Dienstleistungen anbieten. Zu beachten gilt, dass möglichst alle Kanäle genutzt werden sollten, sprich Facebook, Google+, Twitter, Blogs, Kommentarfunktionen usw., schließlich kann sich über die Netzwerke eine Nachricht, beispielsweise die Information über ein neues Produkt, eine Verlosung oder eine andere Aktion, deutlich schneller verbreiten als über die Homepage, die erst einmal gefunden werden möchte. Das Unternehmen darf nicht mehr über den Menschen stehen, in einem abstrakten Konstrukt wie dem „Markt“, sondern muss greifbar und nah sein, erreichbar für jeden.

4. Fragmentierung
Mit Fragmentierung ist die immer stärkere Unterscheidung von Suchergebnissen für verschiedene Geräte gemeint. So unterscheiden sich die Ergebnisse bei Google deutlich bei der Verwendung von Gerät zu Gerät. Beispielsweise erhalten Nutzer an Desktop-Rechnern und Laptops viele Snippets, Bilder und Videos in den Suchergebnisseiten, wohingegen mobile Nutzer eher stark vereinfachte Ergebnislisten zu sehen bekommen, um die Bedienung auf mobilen Geräten nutzerfreundlich zu halten. Bei der Erstellung unterschiedlicher Versionen für unterschiedliche Geräte, solltest du also nicht nur prüfen, ob deine Seite auf Smartphones und Tablets funktioniert, sondern auch, wie die Seite in den Suchergebnisseiten erscheint.

5. Interaktivität
Präsentiere Deinen Nutzern nicht bloß Inhalte, sonder lasse sie daran teilhaben und an der Gestaltung partizipieren. Mache Gebrauch von Kommentarfunktionen und der Einbindung sozialer Netzwerke. Richte Deine Inhalte darauf aus, dass sie leicht und vorteilhaft in sozialen Netzwerken geteilt werden können und richte, wenn möglich, den Inhalt nach den Wünschen deiner Nutzer, sofern du einen Blog oder Newsletter hast. Was wollen die Kunden wissen? Was nicht? Welche Themen sind aktuell? Was sind auf Twitter die „Trending Topics“? All diese Informationen solltest Du mit in Deine Überlegungen einfließen lassen, um dem Besucher das Gefühl zu vermitteln, mittendrin statt nur dabei zu sein.

6. Mobile Optimierung

Durch die rasante Verbreitung von Smartphones und Tablets in den vergangenen Jahren gewinnt die Optimierung von Webseiten für mobile Geräte immer mehr an Bedeutung. So wird es auch 2012 bleiben. Eine Webseite muss nicht nur im mobilen Browser korrekt angezeigt werden und funktionieren, sie muss ebenso leicht bedienbar sein. Deswegen bietet es sich an, mobile Versionen seiner Seiten anzufertigen, um dem Nutzer auch unterwegs ein bestmögliches Surferlebnis zu bieten. Ebenfalls spielt die Geschwindigkeit eine Rolle. Zum Einen sollte eine für mobile Geräte optimierte Seite meist deutlich schneller laden als die herkömmliche Version und zum Anderen sollte der Nutzer durch die vereinfachte Strukturierung und Menüführung deutlich schneller zur gewünschten Information gelangen. Eine klassische Win-Win-Situation.

7. Voice-Search
Spätestens seit Siri für iOS gewinnt die Suche per Stimmeingabe deutlich an Fahrt. Das ist nicht nur schneller, sondern auch komfortabler. Zudem können in Programmen wie Siri – die Pendants für Android sind ebenfalls bereits erhältlich – ganze Fragen formuliert werden, die nicht selten korrekt beantwortet werden. Die Suchmaschine Wolfram Alpha machte zwar bereits vor Jahren vor, wie man ganze Fragen beantwortet, statt zu raten und dem User ein paar Seiten hinzuwerfen, aus denen er sich eine aussuchen solle. So komfortabel wie die sich langsam etablierende Voice-Search ist Wolfram Alpha allerdings noch nicht. Der Einfluss auf SEO ergibt sich daraus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich bei Google & Co ebenfalls die Sprachsuche etabliert. Dann wird sich die Art und Weise ändern, wie Benutzer ihre Anfragen formulieren. Entsprechen muss auch ein neuer Algorithmus her, der entsprechend wieder passende Ergebnisse anbietet.

8. Linktexte & Linkziele
Auch im Jahre 2012 verlieren Backlinks nicht ihre Bedeutung. Social Media und Rich Media Content alleine reichen nicht aus. Links, also Empfehlungen von anderen Webseiten, sind unerlässlich und werden es zukünftig noch eine lange Zeit bleiben.

9. Qualität statt Quantität
Content ist das A&O und auch Backlinks werden 2012 noch eine bedeutende Rolle spielen. Doch wird Google verstärkt der Qualität den Vorzug gewähren, damit der Suchende ein möglichst auf seine Suchanfrage passendes Ergebnis erhält. Somit ist in Zukunft noch wichtiger als zuvor, nicht mehr nur viel Content zu haben, sondern qualitativ hochwertigen. Dieser wird auch lieber von Nutzern verlinkt als ein auf Keywords getrimmter Text, der sich schlecht liest. Für Backlinks wird das gleiche gelten. Diese dürfen nicht zu schnell generiert werden, sondern sollten kontinuierlich mit der Zeit aufgebaut werden, um ein möglichst natürliches Linkprofil zu erreichen.

10. QR-Codes
Sie sind hierzulande noch nicht so bekannt wie etwa in den USA oder Asien, doch findet man auch hier immer öfter sogenannte QR-Codes. Ein solcher Code (QR steht übrigens für „Quick Response“) ist im Grunde nichts weiter als ein Link, ein Zahlencode, ein Wort oder etwas ähnliches. Für Smartphones und Tablets aller Klassen gibt es Apps, mit denen sich diese Codes scannen und entschlüsseln lassen. Neben dem informativen Faktor verbirgt sich dahinter auch ein wenig Spielerei und Überraschung, was den Nutzer dazu verführen könnte, den Code auszulesen und beispielsweise einem sich dahinter verbergenden Link auf deine Seite zu folgen. Wieder ein Besucher mehr. Und der Code läuft nicht ab. Er ist funktionell so persistent wie ein Link im Internet. Zur Erzeugung solcher Codes stehen für PCs und mobile Endgeräte ebenfalls kostenlos Programme und Apps zur Verfügung, die dir die Nutzung einfach machen. Probiere es aus. Schaden kann es nicht.

Fazit
Google rollt zwar weiter auf der sozialen Schiene nach vorne, fokussiert aber nach wie vor zu großem Teil die konventionellen Methoden wie Linkaufbau, Content und Interaktivität. Versuche daher auf beides zu setzen. Eine starke soziale Präsenz nutzt nicht viel mit schwacher Webseite. Umgekehrt sieht es kaum besser aus, da sich soziale Netzwerke auch immer mehr von reinen Kommunikationsplattformen zu Empfehlungsportalen („Likes“, „+1“) für Produkte, Dienstleistungen und Webseiten entwickeln. Das ist gerade für SEOs von Vorteil, da hier direkt erkennbar ist, was die Nutzer interessiert, wonach diese suchen und welche Seiten sie auch anderen Nutzern empfehlen. Verwende dieses Wissen und stärke deine Seite zusätzlich mit herkömmlichen Methoden. Umso eher wird sie geliked, gelinkt und mit dem Plus von Google versehen.

Fehlen den Trends wichtige Punkte? Was sind deine ganz persönlichen Prognosen für 2012? Wir sind gespannt auf deine Meinung.

Verfasst von Mario Momberger