Googles beherzter Kampf gegen Content Farmen geht weiter
Im offiziellen Google Blog wurde Freitag Morgen eine Algorithmus-Neuerung angekündigt. Das Update wird zunächst nur in den USA eingesetzt, soll jedoch im Laufe der Zeit auf die anderen Länder ausgeweitet werden. Mit Hilfe der Verbesserung sollen nun low-quality Webseiten niedriger gerankt werden, damit qualitativ hochwertige Internetseiten bessere Ergebnisse erzielen können. Die beiden Google Mitarbeiter Amit Singhal und Matt Cutts formulieren zu Beginn des Blogbeitrags ihr übergeordnetes Ziel: Die schnellstmögliche Bereitstellung der relevantesten Ergebnissen für jeden. Um dies zu erreichen, muss der Algorithmus natürlich stets optimiert werden, damit Seiten ausgemerzt werden, die hoch ranken, ohne tatsächlich relevant zu sein. Durch eine Weiterentwicklung des Suchalgorithmus sollen nun Seiten, die den Nutzern keinen Mehrwert bieten oder doppelten Content aufweisen, besser erkannt und herabgestuft werden.
Gemeint sind damit wahrscheinlich vor allem die sogenannten Content Farmen. Das sind Seiten, die hauptsächlich aus einer großen Ansammlung von Inhalten bestehen. Deren Hauptziel ist, in den Suchmaschinen so gut wie möglich zu ranken, dementsprechend viele Besucher anzulocken und mit Online-Werbung Geld zu verdienen. Kritische Stimmen lassen verlauten, dass diese Inhalte jedoch zum größten Teil nur sehr oberflächliche oder qualitativ minderwertige Inhalte bieten. Der bekannte Journalist und Blogger Jeff Jarvis hat sich bereits Ende 2009 in weiser Voraussicht zu diesem Thema geäußert. Er findet, Content Farmen seinen kein neues Phänomen. Seiner Meinung nach ist die Suche nach den wichtigsten Inhalten schon von Anfang an die hohe Kunst des Internets gewesen. Die neue Flut der Content Farmen wird sich jedoch in seinen Augen durch die Weiterentwicklung des menschlichen Suchverhaltens bändigen lassen. “Algorithm-aided human writing will meet human-aided algorithmic curation; quality will rise” (sinng. „Suchmaschinenoptimiertes Texten trifft personengestützte Algorithmusoptimierung; die Qualität wird steigen“) argumentiert er.
Nun hat sich Google dies zu Herzen genommen. Die genauen Veränderungen wurden natürlich nicht bekannt gegeben. Google kommuniziert jedoch, dass die neuen Ranking-Ergebnisse mit der Auswertung der Personal Blocklist Chrome Extension – einer neuen Funktion des Browsers Google Chrome, die es nun erlaubt bestimmte Seiten aus den SERPS nach persönlichen Vorlieben zu blockieren – verglichen wurden und es dabei zu über 80% Übereinstimmung gab. Dieser Vergleich wird von Google sicherlich angeführt, um gewissen Bedenken entgegen zu kommen. Es stellt sich nämlich letztendlich die Frage, ob das Update tatsächlich nur irrelevante Seiten herabstuft oder unter Umständen auch das Ranking relevanter Seiten beeinflusst.
Autorin: Blanka Szczebak