Mobile First – im Alltag wie auch für den Googlebot

Sie sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, sie sind ständig dabei und gehören einfach ins Bild: die Smartphones. Im Café, in der Bahn, beim Einkaufen ­– niemand möchte auf die praktischen Geräte verzichten. Es ist zu nützlich, schnell mal den Weg zu finden, in der Bahn nach Shopping-Angeboten zu schauen, aktuelle Nachrichten zu lesen oder auch Social-Media-Aktivitäten nachzugehen. Unser Internetverhalten hat sich in den letzten zehn bis 20 Jahren nachhaltig verändert. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die größte Suchmaschine Google ebenfalls ständig anpasst und ihren Suchalgorithmus, der die Rankings berechnet, immer weiterentwickelt. Nun hat Google eine große Ankündigung veröffentlicht, die „Mobile First-Indexierung“, welche enorme Auswirkungen auf das Ranking und die Sichtbarkeit vieler Websites haben kann.

Bedeutung der Mobile First-Indexierung

Ab dem September 2020 werden Internetseiten nur noch mit dem „Mobile Crawler“ besucht und bewertet. Die Nutzung des Internets erfolgt mehr und mehr über sogenannte Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und weitere. Für den Bot ist die Darstellung nach Gesichtspunkten der Smartphone-Ansicht daher entscheidend und nicht mehr die Version auf einem großen Bildschirm wie beim PC. Content, Bilder, Navigation, Benutzerfreundlichkeit können sich unterscheiden. Für das Ranking zählt in der Zukunft nur noch der Onlineauftritt in der mobilen Version. Gerade ein Responsive Design ist eine wichtige Voraussetzung. Erfüllt eine Seite die Anforderungen nicht mehr, so wird diese im Ranking abgewertet, falls die Konkurrenten den Besuchern bessere Bedingungen bieten. Damit verbunden verliert die Seite an Sichtbarkeit, es kommen weniger Besucher und die Conversion sinkt. In der Vergangenheit war es eine beliebte Strategie, je eine Variante für mobil und eine für den Desktop zu erstellen. Das wird nicht mehr funktionieren, sondern eher zu Problemen führen: Etwa durch unterschiedliche Bildangaben oder eine andere Navigation. So wird es wahrscheinlich vermehrt zu Fehlern und Problemen kommen, die sich negativ auf die Positionierung auswirken können.

Welche Seiten sind betroffen?

Internetseiten, die ab dem 1. Juli 2019 neu ins Internet gestellt wurden, also Google vorher unbekannt waren, sind von der Umstellung nicht betroffen. Sie werden automatisch nach der neuen Methode von Google bewertet. Ist Ihre Website schon länger online, können Sie sich in die Google Search Console einloggen und anschließend sehen, ob Ihr Webauftritt bereits auf den neuen Standard umgestellt wurde. In diesem Fall sollte dieses Fenster zu sehen sein:

Mobile First Indexierung

Erscheint bei Ihnen diese Meldung beim Login in die Search Console? Dann ist die Seite bereits wie 70 Prozent aller Websites umgestellt. Trotzdem ist es empfehlenswert, in dem Tool die Website auf Fehler zu überprüfen und diese zu korrigieren. Sollte dieses Fenster nicht erscheinen, gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Punkte, die eine Mobile First-Indexierung von Google verhindern.

Was kann ich tun?

Rufen Sie zunächst Ihre Website mit dem Smartphone auf. Sind die Inhalte und die Bilder identisch zur Desktopvariante? Stimmen die Metadaten (Title, Metabeschreibung) überein oder gibt es eventuell sogar zwei Versionen? Ist der Webauftritt responsive und wird alles korrekt dargestellt?

Anschließend prüfen Sie mit dem Smartphone die Website auf:

  • Inhalt
  • Layout
  • Navigation
  • Benutzerfreundlichkeit
  • Crawlbarkeit
  • Responsive Design

Das Motto „Mit einem Klick zum Ziel“ hat für viele Besucher, vor allem bei Onlineshops, höchste Priorität. Schnell die gewünschte Information zu finden oder das Produkt kaufen zu können, bringt wiederkehrende und zufriedene Nutzer. Durch diesen wiederkehrenden Traffic und Empfehlungen bessert sich indirekt das Ranking. Dieses Zusammenspiel aus besserer Sichtbarkeit und zufriedenen Besuchern führt zu Erfolgen. Nun wird sich nicht immer dieses „1-Klick-Ziel“ in der Praxis umsetzen lassen, aber: Je weniger Klicks, desto besser. Wie funktioniert Ihre Seite auf dem Handy? Können Sie die Menüführung verbessern? Sind alle Inhalte und Bilder richtig dargestellt?

Auch die Crawlbarkeit können Sie in der Search Console prüfen. Unter dem Menüpunkt „Leistung“ und der „URL-Prüfung“ werden Ihnen Probleme und Fehlermeldungen angezeigt. Hier empfiehlt es sich, Korrekturen und Anpassungen vorzunehmen, um im September keine Überraschung zu erleben.

Ob die Website den Google Richtlinien für das Responsive Design entspricht, können Sie mit https://search.google.com/test/mobile-friendly testen. Dieses kostenlose Tool wird von Google zur Prüfung empfohlen. Eine Anleitung mit den Best Practices für die Mobile First-Indexierung mit weiteren Informationen gibt Ihnen die Möglichkeit, auf diese wichtige Ankündigung von Google zu reagieren. (Die Anleitung finden Sie hier: https://developers.google.com/search/mobile-sites/mobile-first-indexing?hl=de)

Noch ist ein halbes Jahr Zeit, um Ihre Internetseite auf die neue Indexierung umzustellen. Sollten Sie hierbei professionelle Hilfe benötigen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Fazit:

Google gibt mit seinen Richtlinien und der Marktmacht die Richtung des Internets vor. Die Nutzung erfolgt immer mehr über mobile Endgeräte (vor allem Smartphones) und daher reagiert Google mit der Einführung der Mobile First-Indexierung. Websites, die den Anforderungen für Handys nicht mehr genügen, hier Fehler aufweisen oder nicht optimal zu bedienen sind, werden es in Zukunft immer schwerer haben. Ähnlich lief es bei der Umstellung von http auf https. Heute werden Internetseiten, die keine gültige SSL Verschlüsselung haben, von Google häufig mit schlechteren Rankings bedacht. Außerdem gibt es direkt im Chrome Browser eine Meldung, dass die Seite unsicher ist. Diese Seiten haben es also sehr schwer und die Vermutung liegt nahe, dass es bei der Mobile First-Indexierung zukünftig ähnlich schwierig für die Website wird. Daher ist ein klarer Rat an alle Seitenbetreiber: Bitte prüfen Sie und leiten Sie die notwendigen Schritte ein, damit es im Herbst nicht zu Ranking- oder Besucherverlusten kommt.

Datengetriebenes Onlinemarketing