Suchmaschinenoptimierung – eine ganzheitliche Einführung

Das Thema SEO ist für viele Unternehmen noch immer ein sich permanent entwickelndes Buch mit sieben Siegeln. Auch das Jahr 2023 bringt weitere Herausforderungen mit sich. 

Das technische SEO wie z. B. Codestrukturen, die zu besseren Ladezeiten und somit insgesamt zu einer angenehmeren Benutzererfahrung führen, verbindet sich immer mehr mit inhaltlichen Themen und der Usability-Optimierung. Das stellt viele Webseitenbetreiber vor die Herausforderung, dass deren Entwickler zwangsweise noch enger mit den Webdesignern zusammenarbeiten, welche wiederum mit der redaktionellen Texterstellung kooperieren müssen. Und auch alles, was strategisch für das gesamte Online-Marketing-Konzept entschieden wird, kann und wird nachhaltigen Einfluss auf die organische Sichtbarkeit haben. 

Als Webagentur ereilt uns daher von vielen Interessierten immer wieder die Frage: 

„Was bedeutet bzw. was heißt SEO?“ 

Wir lüften das Geheimnis, damit Sie sich in der manchmal mystisch anmutenden Welt der Suchmaschinenoptimierung fortan besser zurechtfinden können.  

Mit unseren Tipps und Tricks werden Sie schnell feststellen: SEO hat nur wenig mit Hokuspokus oder einer launischen Suchmaschine zu tun. Eine ausgeklügelte Strategie, viel harte Arbeit und Geduld sind die Grundpfeiler jeder professionellen Suchmaschinenoptimierung. 

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Lennart Neumann

Senior Online Marketing Consultant

Telefon: 06196 - 78 08 - 812

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E-Mail: l.neumann@omsag.de

SEO-OPTIMIERUNG – DIE RELEVANTEN GRUNDLAGEN 

Am Anfang stehen drei Buchstaben: SEO. Das ist die Abkürzung für Search Engine Optimization (Suchmaschinenoptimierung) und umfasst sämtliche Methoden, die dazu beitragen sollen, die Sichtbarkeit einer Website in den Suchmaschinenergebnissen (kurz: SERPs) zu erhöhen. 

SEO wird grob in zwei Teilgebiete gegliedert: Onpage– und die Offpage-Optimierung. 

Von ihrer gängigen Definition her umfasst Ersteres sämtliche Maßnahmen zur technischen und inhaltlichen Verbesserung einer Webpage, während Letzteres darauf abzielt, die Position einer Seite in den SERPs durch Reputation zu erweitern.  

Die Relevanz von SEO 

Vielleicht fragen Sie sich gerade, warum Suchmaschinenoptimierung so wichtig ist. Ganz einfach: Nach wie vor sind Suchmaschinen für Nutzer die erste Anlaufstelle, wenn es um die Informationsbeschaffung vielfältiger Themen und Produkte geht. 

Eine Erhebung der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung von Juni 2017 zeigte auf, dass die Zuhilfenahme von Suchmaschinen die gängigste Art darstellt, das Internet zu nutzen. Demnach gaben stolze 92,9 Prozent der Befragten an, Suchmaschinen häufig oder zumindest gelegentlich zu gebrauchen.[1]

AGOF Erhebung 2017: Suchmaschinen das am häufigsten genutzte Medium zur Informationsbeschaffung

Die Präsenz des eigenen Business in den Suchmaschinen hält also enorme marktwirtschaftliche Potenziale bereit.

Top-3 – oder unsichtbar im Netz

Damit möglichst viele Interessenten Ihr Angebot in den Weiten des Internets finden, ist eine professionelle Suchmaschinenoptimierung unumgänglich. Wieso? Eyetracking-Studien zum Nutzerverhalten in den Suchergebnissen verdeutlichen, dass das Interesse an den angezeigten Beiträgen von oben nach unten immer weiter abnimmt.[2]

Die folgende Abbildung veranschaulicht prägnant, dass insbesondere die ersten drei Suchmaschinenergebnisse im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. Den übrigen Beiträgen widmet sich der Nutzer erst später – wenn überhaupt. Das sind wenige Sekunden, die über einen Klick und damit über eine Konversion entscheiden.

Eye Tracking Analyse der Google Suchergebnisse die zeigt, dass besonders die ersten drei im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen

Mit einer ausgefeilten Strategie zur Webseitenoptimierung sorgen Sie dafür, dass Ihr Content mehr in das Blickfeld Ihrer potenziellen Kunden rückt. Je höher die einzelnen Pages in den organischen Suchergebnissen platziert sind, desto mehr Nutzer können auf Ihre Inhalte gelangen. Das erhöht wiederum die Klickrate und den Traffic.

Doch welche Prinzipien sind es genau, die dafür verantwortlich sind, dass eine Seite besser rankt als die andere? Um diese Frage zu beantworten, ist es hilfreich zu verstehen, wie eine Suchmaschine funktioniert.

„Google SEO“ – die Marktführerschaft einer Suchmaschine

Mit einem Blick auf die Marktposition der Suchmaschine Google wird deutlich, warum eine Suchmaschinenoptimierung insbesondere für Google sinnvoll ist.

Die globalen Marktanteile der Suchmaschinen (Stand September 2018)

  1. Google (92,31%)
  2. Bing (2,27%)
  3. Yahoo! (2,51%)

Suchmaschinenoptimierung kommt in Deutschland schon einer Google-Optimierung gleich - Statcounter Statistik zeigt Marktdominanz von Google

Quelle: http://gs.statcounter.com/search-engine-market-share

Google, der Gigant. Was 1998 als Uni-Forschungsprojekt in einer Garage begann, hat sich mittlerweile langfristig den ersten Platz auf dem Suchmaschinenmarkt gesichert.

Bei jeder Anfrage bedient sich Google eines riesigen Bestands an gespeicherten Daten, seines sogenannten Index. Dieser umfasst mittlerweile mehr als ein Trillion Einträge, die fleißig von sogenannten Crawlern zusammengetragen werden.[5] Und es werden immer mehr!

Bei dieser Menge gibt es natürlich Abertausende von Informationen zu einer Anfrage. Um die geeignetsten Daten herauszufiltern und dem Nutzer das bestmögliche Ergebnis zu liefern, bewertet und listet Google die einzelnen Einträge anhand ihrer Bekanntheit, Seriosität, Aktualität und ihres Mehrwerts.

Mehr als 200 verschiedene Rankingfaktoren spielen dabei eine Rolle![6]

In diesem Video erklärt Matt Cutts, ehemaliger Leiter des Google-Web-Spam-Teams, die Funktionsweise der Suchmaschine Google.

Um die Manipulationen am Ranking zu verhindern, sind die genauen Variablen des Google Suchalgorithmus zwar nicht bekannt, dennoch lässt sich das Google-Ranking mit ein paar Kniffen verbessern – ohne gegen die offiziellen Google Webmaster Guidelines zu verstoßen.

Um die Online-Wahrnehmbarkeit der eigenen Website auszuweiten, müssen Sie Google davon überzeugen, dass Ihre Website zu bestimmten Suchbegriffen genau die Inhalte bereithält, nach denen Nutzer Ausschau halten.

Wie das funktioniert? Mit den folgenden SEO-Maßnahmen – lesen Sie nur weiter!

Guide: Umsetzung der SEO

Suchmaschinenoptimierung hands-on:
Tipps und Tricks für die Praxis

Maßnahme 1:

Erreichbarkeit prüfen

Selbstverständlich möchten Sie, dass Nutzer Ihre Webseiten auch tatsächlich finden. Stellen Sie daher sicher, dass die Inhalte Ihrer Website auch tatsächlich abrufbar sind. Denn schon eine kleine, falsch gesetzte Zeile in den Meta Tags sorgt dafür, dass Googles Robot die entsprechende Seite nicht indexiert, wodurch die Inhalte letztlich im Deep Web verschwinden.

Die Rede ist vom Noindex-Tag, der wie folgt im Quelltext angegeben wird:

<meta name="robots" content="noindex" />

Wenn Sie nun aber nicht jeden einzelnen Quellcode Ihrer vielseitigen Webpräsenz manuell prüfen möchten, haben Sie zum Beispiel die einfache Möglichkeit, über eine Site-Abfrage herauszufinden, ob alle Ihre Webpages in den Google-Suchmaschinenergebnissen zu finden sind. Geben Sie hierfür in den Suchschlitz einfach den Befehl „site:domain.tld“ ein, wobei „tld“ für Ihre sogenannte Top-Level-Domain (zum Beispiel .de oder .com) steht.

Site Abfrage bei Google mit dem Domainnamen: omsag.de

Des Weiteren haben Sie inzwischen die Möglichkeit, in der Google Search Console (ehemals : Google Webmaster Tools) einen detaillierten Report zur Indexabdeckung einzusehen. Hier werden alle URLs aufgeführt, bei denen es zu Fehlern gekommen ist oder bei denen es Probleme mit der Aufnahme in Googles Index gibt.

Als wäre das noch nicht genug, liefert die Search Console ein URL-Prüftool mit, das eine Fülle Daten zu jeder einzelnen URL ausgibt. Dazu gehören der Zeitpunkt des letzten Crawls, die Zulässigkeit der Indexierung und die Crawling-Erlaubnis – Informationen, die für einen Webmaster Gold wert sein können!

Maßnahme 2:

Sorgen Sie für Sicherheit

Eine sichere Verbindung schafft Vertrauen – gerade in Zeiten, in denen der Datenschutz intensiv diskutiert wird. Kein Wunder, dass der Umstieg von HTTP auf HTTPs inzwischen keine Kür mehr, sondern Pflicht für eine gute Suchmaschinenoptimierung ist.

Websites, die nicht über ein entsprechendes SSL-Zertifikat verfügen, sind zum einen an einem fehlenden grünen Vorhängeschloss in der Browserzeile zu erkennen. Zum anderen erhält der Besucher beim Klick auf das Info-Icon in der Browserzeile die beunruhigende Meldung „Die Verbindung zu dieser Website ist nicht sicher“.

Seit der Google Chrome Browser Version 68 wird die Sicherheitslücke betroffener Webseiten für Besucher noch transparenter dargestellt. Die Warnung „Nicht sicher“ wird dann der eigentlichen URL in der Browser-Zeile vorangestellt. [7]

Abbildung einer Browsermeldung zu einer nicht sicheren SSL-Verbindung

Verständlich, dass hinsichtlich solcher Meldungen potenzielle Kunden zurückschrecken und zur Konkurrenz wechseln könnten. Die vermehrte Absprungrate, die eine fehlende SSL-Verschlüsselung erzeugen kann, wird sich schlimmstenfalls auch negativ auf die Rankings der Seite auswirken.

Zeigen also auch Sie Ihren Besuchern, dass Sie um deren Sicherheit beim Surfen bemüht sind.

Maßnahme 3:

Finden Sie die passenden Suchbegriffe

Google indexiert Webseiten hauptsächlich auf Basis ihrer auslesbaren Inhalte. Durch die Einflechtung themenrelevanter Suchbegriffe, neudeutsch “Keywords“, erkennt Google, dass die entsprechende Seite für eben diesen Inhalt relevant ist.

Die Suche und Auswertung suchmaschinenrelevanter Keywords unterliegt dabei bestimmten Kriterien, die maßgeblich zum Rankingerfolg von Webpages beitragen:

  • Suchvolumen
  • Konkurrenzfähigkeit
  • Konversionsraten
  • Schreibweise (Plural oder Singular)
  • Synonyme (semantisch ähnliche Begriffe)
  • Aktualität

Die Keyword-Recherche und -Analyse verlangt ein hohes Maß an technischem Know-how im Umgang mit diversen Analyseprogrammen. Aus diesem Grund werden für diese Aufgabe zumeist SEO-Spezialisten herangezogen.

Wer derweil selbst einmal, und sei es aus reiner Neugier, auf Keyword-Jagd gehen möchten, sollte einmal bei Google Trends vorbeischauen. Mit diesem kostenlosen Tool gewinnen Sie einen ersten Überblick über Themen und Suchbegriffe, die aktuell oft über Google gesucht werden.

Google Trends Beispiel für den Begriff SuchmaschinenoptimierungAlternativ gibt es viele Keyword-Hilfsprogramme von Drittanbietern, die aber in der Regel kostenpflichtig sind. Einen anschaulichen Eindruck von deren Leistung bekommen Sie immerhin beim KWFinder von Mangools, der zu Suchtermen eine nützliche Auswahl von Infos ausliefert – bis zu einem gewissen Grad sogar gratis.

Achtung: Vermeiden Sie Suchbegriffs-„Stuffing“

Sind die passenden Keywords gefunden, gilt es, Maß zu halten. Leider kursiert noch immer der Irrglaube längst vergangener SEO-Tage, dass Web-Texte möglichst viele Keywords beinhalten müssten, damit die Seite gut rankt.

Das kann man so heutzutage nicht mehr einfach stehen lassen. Sogenanntes Keyword-Stuffing verärgert nicht nur menschliche Leser, sondern auch Google. Kostprobe gefällig? Gerne – hier ein Beispiel aus den Google Qualitätsrichtlinien zur Verwendung von diesen sogenannten überflüssigen Keywords, in dem man es etwas zu gut gemeint hat mit der Unterbringung des Begriffs „Individuelle Humidore“:

Google Aussage zur Verwendung von überflüssigen Keywords im Content bei der Optimierung einer Website

Unter Umständen könnte eine Seite mit derartigem Inhalt negativ bewertet werden. Google sieht es immer weniger gern, wenn eine Seite überoptimiert (man könnte auch sagen: unnatürlich) anmutet – wobei Keyword-Stuffing nur einen Aspekt solcher Über-Optimierungen darstellt.

Je nach Ausprägung von Verstößen gegen Googles Webmaster-Guidelines kann es zu einem Herabsenken einzelner Rankings, zu Website-weiten Abstrafungen („Penalties“) oder gar zur dauerhaften Site-Entfernung aus dem Suchindex kommen.

Übertreiben Sie es daher nicht mit der Keyworddichte. Wo Ihre Suchbegriffe nichtsdestotrotz platziert werden sollten, sehen Sie hier:

  • im Seitentitel
  • in Überschriften
  • im Seiteninhalt
  • in Datei- oder Verzeichnisnamen
  • in Linktexten
  • in den Meta-Angaben
  • in ALT-Attributen von Bildern

Maßnahme 4:

Überzeugen Sie mit nützlichem, einzigartigem Content

Für Google gilt heute mehr denn je: Die positive Erfahrung des Nutzers (Page Experience) steht klar im Vordergrund. Googles Hauptziel ist es, seinen Nutzern qualitativ hochwertige Suchergebnisse zu liefern, was aber genauso bedeutet, dass der Nutzer nach dem Klick auf das Ergebnis auf der Zielseite die Information oder das Angebot vorfindet, welches er bei seiner Suche erwartet hat.

Kurz: „Exzellenter Content verdient in den SERPs die besten Plätze.“

Unter anderem sorgt das bereits im Februar 2011 erstmals ausgerollte Panda-Update und dafür, dass Seiten mit minderwertigem Content schlechtere Rankingergebnisse erzielen als solche, die dem Nutzer echten Mehrwert bieten. Inzwischen ist das Panda-Update ein fester Bestandteil des Google-Kernalgorithmus’ – setzen Sie also auf hochwertige Inhalte!

Aber was sind „hochwertige Inhalte“?

Versuchen Sie, sich einmal in die Lage Ihrer User zu versetzen. Erhält Ihr Besucher die Informationen, die er sich auf seine Suchanfrage wünscht? Je zielgenauer und/oder origineller Sie mit Ihren Inhalten auf die Bedürfnisse von Usern eingehen, desto wahrscheinlicher wird Google Ihre Mühe mit einer guten Platzierung belohnen.

Gewinnbringender Content zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • einzigartige Inhalte
  • beantwortet User-Fragen ganzheitlich
  • zielgruppengerechter Schreibstil
  • beinhaltet Keywords nicht nur, sondern erklärt sie ggf. auch
  • User werden direkt angesprochen
  • sinnvoll durch Überschriften und Absätze strukturiert
  • durch thematisch passende Grafiken und Bilder aufgelockert
  • grammatikalisch und orthografisch einwandfrei
  • weitere hilfreiche Anregungen gibt es hier von Google selbst

Verzichten Sie zusätzlich darauf, Ihr Unternehmen auf Gedeih und Verderb ins bestmögliche Licht zu rücken. Konzentrieren Sie sich besser auf das, wonach Ihre Kunden suchen. Zeigen Sie ihnen auf, welche unterstützende Funktion Sie einnehmen können.

Last but not least: Damit Ihre Texte nicht nur auf dem Desktop glänzen, sondern auch mobilen Endgeräten gut zu Gesicht stehen, sollten Sie Responsive Design für Ihre Website nutzen. Bei dieser Anwendung passt sich die Darstellung Ihrer Website automatisch an das jeweilige Endgerät an.

Beherzigen Sie diese Tipps, steigern Sie die Chancen, dass Ihre Besucher möglichst lange auf Ihrer Website verweilen. Hierdurch verbessert sich nicht nur die Relevanz für Google, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, dass aus Besuchern letztlich Kunden werden.

Mobile First – kann Ihre Webseite mobile?

Dass die mobilen Endgeräte, etwa Smartphones und Tablets, einen Großteil der Webseitenbesucher ausmachen, sollte kein Geheimnis mehr sein. Google kündigt bereits seit einigen Jahre das Thema „Mobile First“ an und plant Webseiten, die ihre Inhalte nur auf Desktop ausgelegt haben, schlechter zu bewerten oder gar aus dem Index zu entfernen.

Zuletzt kündigte Google im Sommer 2020 an, dass die finale Umstellung im März 2021 erfolgen wird und es sogar zu Problemen mit separaten URLs für Desktop- und Mobile-Versionen (wie z. B. sog. M-Dot Webseiten) kommen kann.

Erste Hinweise zur Überprüfung und Vorgehensweise hat Google bereits veröffentlicht. Empfohlen wird z. B., die gleichen Robots Meta Tags bei der Desktop- und Mobileversion zu verwenden und das Lazy Loading (Inhalte/Objekte erst bei einer Anfrage aus der Datenquelle zu laden) im Mobile-Bereich zu unterbinden. Hier stellt auch Google einige Best Practices bereit.

Maßnahme 5:

Page Speed Optimization (PSO) – denn lange Ladezeiten sind echte Conversion-Killer

Heutzutage ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass die schnelle Erreichbarkeit von Webseiten ausschlaggebend für die Nutzer ist.

Niemand wartet gerne auf etwas – und mit einem Augenzwinkern können wir sagen: Die Zahl geduldiger Surfer im World Wide Web nahm in den vergangenen zehn Jahren mindestens so rapide ab, wie die Zahl der Smartphone-Nutzer rapide zunahm.

Gerne spricht man daher sogar von einer Ladezeiten-Obergrenze von 3 Sekunden.[8] Und auch wenn diese „3-Sekunden-Regel“ nur die halbe Wahrheit ist, zeigt sich Google, befeuert vom anhaltenden Mobile-Boom, zunehmend ungnädig gegenüber langsamen Websites.

Google Page Speed Test von testmysite.io in 3 Sekunden

Gehören Sie also besser nicht zu den Schnecken des Internets!

Mit dem kostenlosen Tool Google PageSpeed Insights können Sie die Geschwindigkeit einzelner Webpages oder die Durchschnittsperformance Ihrer ganzen Site (mithilfe des Operators „origin:“) überprüfen. Neben der Angabe der Ladegeschwindigkeit gibt Ihnen dieses Tool auch konkrete Optimierungsvorschläge an die Hand, mit denen Sie die Ladegeschwindigkeit Ihrer Seite verbessern können – und das sowohl für die Desktop- als auch die Mobile-Version.

Für die Page-Speed-Optimierung gibt es drei Core Web Vitals, die aller Wahrscheinlichkeit nach einen hohen Einfluss auf die Rankings nehmen:

  • LCP – Largest Contentful Paint – beschreibt die Ladegeschwindigkeit des größten Einzelobjekts auf einer Seite
  • FID – First Input Delay – beschreibt die Reaktionszeit der Seite auf die erste Benutzereingabe
  • CLS – Cumulative Layout Shift – beschreibt das Maß dafür, wie stark der Inhalt der Seite springt, während weitere Inhalte geladen werden.

Man kann leider im Voraus keine pauschale Aussage treffen, welche Maßnahmen den größten Einfluss haben werden. Wie immer muss getestet werden, was funktioniert und was nicht. Gerade der CLS kann jedoch einen großen Einfluss auf die Nutzerfahrung haben. Es ist sehr anstrengend für den Leser, einem spannenden Artikel zu folgen, wenn man immer wieder unterbrochen wird oder unerwartet Werbeanzeigen eingeblendet werden. Google wird immer besser darin, die Daten von Nutzern zu erfassen und in die Bewertung mit aufzunehmen.

Auch die Bildoptimierung spielt hinsichtlich der Ladezeiten ein sehr große Rolle. Webseitenbetreiber sollten technische Lösungen (wie z. B. alternative Bildformate [webp etc.], optimierte Dateigrößen, progressive Speicherung usw.) vorhalten, die dieses Thema mit abdecken.

BLOGBEITRAG ZUM THEMA

PageSpeed Optimierung – Mit diesen Tipps zur blitzschnellen Website

Maßnahme 6:

Verwenden Sie suchmaschinen- und benutzerfreundliche URLs

Bestimmt kennen Sie diese URLs, die vor lauter kryptischen Zeichen nicht einmal erahnen lassen, was sie für Besucher bereithalten. Hier ein Beispiel:

https://www.domain.tld/2369-pageID_Dq2FFz77281/thread2.html

Sogenannte sprechende URLs erleichtern Nutzern und Suchmaschine, schnell zu verstehen, welcher Inhalt hier auf sie wartet. Hierzu ist es erforderlich, dass die Keywords, die das Themenfeld der entsprechenden Domain wiedergeben, Bestandteil der URL sind.

So kann nicht nur der Nutzer, sondern auch die Suchmaschine die entsprechende URL besser auslesen. Achten Sie außerdem auf eine gut lesbare, nicht zu verschachtelte Struktur Ihrer URLs.

Die Optimierung unserer Beispiel-URL könnte demnach so aussehen:

https://www.test.omsag.de/wissen/suchmaschinenoptimierung/

Viel besser, nicht wahr?

Maßnahme 7:

Metadaten optimieren

Die Metadaten einer URL bestehen unter anderem aus einem Title und einer Description. Die Meta-Angaben werden genutzt, um Infos oder Befehle zu einer Webseite an den Browser oder Google-Bot zu übermitteln.

Der Title gibt der Suchmaschine und dem Nutzer Auskunft über das übergeordnete Thema der Zielseite, während die Description den Inhalt kurz umreißt. Mit diesen Daten können Suchmaschinen-Crawler Webseiten thematisch passend zuordnen.

Titles und Descriptions werden dem Nutzer meist als Textausschnitt (Snippet) in den SERPs angezeigt. Sie sind daher das Aushängeschild Ihrer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen. Aus diesem Grund sollte der Inhalt möglichst prägnant und ansprechend sein – quasi so unwiderstehlich, dass der Nutzer gar nicht anders kann, als darauf zu klicken.

Praxistipps für Ihre Basis-Metadaten:

  • Jede URL sollte über eine Description und einen Title verfügen.
  • Die Titles und Descriptions der Seiten sollten sich nicht wiederholen.
  • Title und Description sollten eine gewisse Zeichenanzahl bzw. Pixelbreite nicht überschreiten.
  • Sowohl der Title als auch die Description sollte das Keyword enthalten, mit dem Sie für diese Seite ranken möchten.

Übrigens: Mithilfe eines SERP-Snippet-Generators können Sie sich anzeigen lassen, wie der Suchtreffer Ihrer Website in den Suchmaschinenergebnissen angezeigt wird. Probieren Sie es doch gleich mal mit einem kostenlosen SERP Snippet Tool aus!

Google-Vorschau-Tool des Meta-Title und der Meta-Description

Weitere Beispiele für Meta-Angaben:

  • Viewport-Befehl <meta name=“viewport“> zwecks Anpassung an die Display-Maße
  • Robots-Befehl <meta name=“robots“>, um die Indexierung zu steuern und Links auf nofollow zu setzen
  • Autorschaft-Angabe <meta name=“author“>, welche den Bot über den Urheber der Inhalte informiert
  • diverse Geo-Angaben, die Daten zur Region und Koordinaten enthalten.

Alles in allem gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, den Content mit Meta-Tags näher zu spezifizieren bzw. zu erweitern. Wichtig ist aber auch hier: Bauen Sie nicht so viel wie möglich ein, sondern entscheiden Sie von Fall zu Fall, welche Angaben überhaupt sinnvoll sind.

Übrigens: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es manche Page-Verantwortliche schaffen, Bewertungssterne in den Suchergebnissen zu erhalten? Auch solche Erweiterungen basieren auf Metadaten, genauer gesagt auf erweiterten strukturierten Daten oder „Rich Snippets“. Das Geheimnis um angereicherte Snippets allgemein – und die Sterne im Speziellen – wird zum Beispiel hier anschaulich gelüftet. (Lese-Empfehlung für Fortgeschrittene!)

Maßnahme 8:

Linkbuilding

Haben wir bisher Maßnahmen aus dem SEO-Gebiet der Onpage-Optimierung beschrieben, kommen wir nun zur Offpage-Optimierung.

Als Hauptdisziplin dieses SEO-Teilbereichs gilt das sogenannte Linkbuilding, welches darauf abzielt, das Ranking durch den Aufbau von Backlinks (Rückverweisen) zu verbessern.

Wenn die Links von thematisch relevanten und vertrauenswürdigen Domains stammen, tragen sie dazu bei, dass der Google-Crawler Webseiten besser auffindet, öfter aufsucht und zumal als wertiger einstuft.

Auch Besucher lassen sich durch geschickt platzierte, weiterführende Links auf die eigenen Online-Inhalte locken.

Wie beim Onsite-Content gilt für Backlinks längst: Qualität geht vor Quantität!

Der Google-Algorithmus erkennt heutzutage auch minderwertige Links, sodass unlauteres Linkbuilding (wie etwa gekaufte Links aus dem Ausland) zu einer Penalty führen kann.

Hinweis: Der Teilbereich SEO-Offsite ist bereits für sich genommen recht komplex und vielgestaltig – daher haben wir ihm eine eigene Einführung gegönnt und in Zusammenarbeit mit der IHK Hessen einen BIEG-Leitfaden zum Thema Linkaufbau veröffentlicht – schauen Sie doch mal rein!

BIEG Guide zum Thema SEO-Offpage mit dem Titel: Die andere Seite der Suchmaschinenoptimierung

Maßnahme 9:

Don’t succumb to the dark side of SEO!

Wie bereits erwähnt, werden überoptimierte Seiten von Google negativ bewertet. Es gab Zeiten, in denen sich Google noch mit unterschiedlichen Faktoren austricksen ließ, sodass sich eine Webpage relativ einfach, mithilfe schematischer Taktiken, in die Top-Rankings „pushen“ ließ.

Doch dank den Algorithmus-Updates „Panda“ und „Pinguin“ lässt sich das Google-Ranking durch zwielichtige Methoden wie etwa Keyword-Stuffing nicht mehr nachhaltig manipulieren. Vielmehr kann der bewusste Verstoß gegen Googles Suchmaschinen-Richtlinien dazu führen, aus dem Google-Index ausgeschlossen zu werden.

Und glauben Sie uns: Google erkennt und wertet sämtliche Daten aus, die mit Web-Spam in Verbindung gebracht werden könnten – das gilt für Seiteninhalte genauso wie für Backlinks!

Machen Sie daher um Agenturen, die mit sogenannten BlackHat-SEO-Methoden arbeiten, um das Ranking zu manipulieren, einen weiten Bogen. Sie riskieren damit lediglich, dass Google Ihre Website abstraft und diese im schlimmsten Fall für Ihre Nutzer überhaupt nicht mehr auffindbar ist.

Datengetriebenes SEO – data driven SEO

Suchmaschinenoptimierung ist schon seit Jahren sehr datengetrieben und dieser Trend zeichnet sich ganz klar auch 2023 weiter ab. In Zeiten von DSGVO Richtlinien, bei denen sich die messbaren Datenmengen um 60 % und mehr reduziert haben, besteht eine große Herausforderung für Suchmaschinenoptimierer und Webanalysten. Welche Daten liegen eigentlich noch vor und wie kann man diese weiterhin sinnvoll nutzen? Viele Datenquellen (Google Search Console, Google Analytics aber auch Datenquellen von Drittanbietern und Tools aus dem SEO-Umfeld) müssen miteinander verbunden und sinnvoll interpretiert werden um eine optimale SEO-Strategie zu entwerfen und in ein Online-Marketing-Konzept einfließen zu lassen.

Maßnahme 10:

Üben Sie sich in Geduld; die SEO-Wirkungslatenz

Sie haben alle unsere Tipps beherzigt und fragen sich nun, wie lange es dauert, bis diese SEO-Maßnahmen Ihre Google-Ergebnisse verbessern? Womöglich klicken Sie gerade ungeduldig immer wieder auf das Aktualisierungs-Icon in den Suchmaschinenergebnissen?

Lassen Sie das sein. Wann genau eine SEO erste Ergebnisse bringt, kann nämlich nicht pauschal bestimmt werden.

Die Dauer, bis erste Rankingverbesserungen eintreten, wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, zum Beispiel wie stark die von Ihnen verwendeten Keywords umworben sind. Auch wenn Sie als Webseiten-Betreiber gerade erst Fuß im World Wide Web gefasst haben, muss Google Ihre Inhalte erst einmal kennenlernen und als „vertrauenswürdig“ einstufen..

Wie lange dauert es konkret, bis die Optimierung greift?

Im folgenden Video vom Google Webmaster Channel auf YouTube gibt Maile Ohye einen Richtwert dafür an, wie lange es im Durchschnitt braucht, bis SEO-Maßnahmen zu Veränderungen führen: zwischen vier und 12 Monate.

Laut Google dauert es 4 bis 12 Monate bis Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen Wirkung zeigen

(besagte Stelle im Video finden Sie bei Minute 01:40)

Bedenken Sie zudem: Viele SEO-Faktoren drehen sich um die Frage, welche Experience die Nutzer mit Ihrer Webpräsenz machen. Dieses Userverhalten muss erst einmal von den Suchmaschinen gesammelt und analysiert werden.

Nur auf diese Weise kann Google abwägen, ob Ihr Content die Ergebnisse liefert, die sich Nutzer in Bezug auf Ihre Anfrage auch tatsächlich wünschen. Dieser Prozess nimmt natürlich etwas Zeit in Anspruch – insbesondere bei Offpage-Maßnahmen wie dem Linkbuilding müssen Sie einen langen Atem beweisen.

Lokales SEO / Local SEO – eine Frage der Reichweite

Google My Business Profil der Online Marketing Solutions AG

Sie besitzen nun einen ersten Überblick über einige SEO-Maßnahmen, mit denen Sie die Rankings in den Google-Suchergebnissen allgemein verbessern können.

Auch für Geschäftsmodelle, die sich auf eine bestimmte Region fokussieren möchten, gibt es eine spezielle SEO-Lösung: die lokale Suchmaschinenoptimierung.

Diese erfüllt die Aufgabe, dem Nutzer möglichst detailreiche Informationen über Dienstleister in seiner näheren Umgebung anzuzeigen. Lokales SEO ist daher im Grunde genommen für jede Betriebsgröße interessant, da die Optimierung potenzielle Neukunden in erster Linie regional erreichen will.

Haben auch Sie Interesse daran, Ihre Google-Platzierung in der lokalen Suche zu verbessern? Der erste Schritt, damit Ihre Website bei Google Maps angezeigt wird, ist die kostenlose Anmeldung bei Google My Business.

BLOGBEITRAG ZUM THEMA

Local SEO – Grundlagen und Tipps für die lokale Suche

Guide: Umsetzung der SEO

Das Wichtigste noch einmal in Kürze

Die Suchmaschine Google hat in den letzten Jahren eine starke Wandlung vollzogen. Dank intelligenter Algorithmen ist das Zeitalter der Google-Trickserei endgültig vorbei.

Zwar sind Keyword-Analysen und Backlinks aus technischer Sicht noch immer relevant, doch im Fokus stehen mittlerweile Usability und User Experience, also der Mehrwert, den wirklich exzellenter Content bietet.

Ganzheitliches SEO bedeutet daher auch immer das durchdachte Zusammenspiel interdisziplinärer Prozesse. SEO ist zudem ein dynamisches Spezialgebiet des Online-Marketings.

Was heute aktuell ist, kann morgen bereits dem Google-Algorithmus widersprechen. Sie müssen ständig am Ball bleiben, um hier nicht den Überblick zu verlieren. SEO ist ein Fulltime-Job.

Gerne unterstützen wir Sie in dem Vorhaben, Ihren Besuchern noch nie dagewesene, kreative Inhalte zu bieten, die aktuell gefragt sind.

Noch mehr Wissenswertes aus der Welt des Online-Marketings finden Sie in unserem Blog. Wenn Sie mehr zu den Themen Suchmaschinenwerbung, SEO und Social Media Marketing erfahren möchten, würden wir uns freuen, Sie persönlich kennenlernen zu dürfen!

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